In unserem Namen

 

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Fotos: © Ute Langkafel


Unter Verwendung von Aischylos' Die Schutzflehenden, Elfriede Jelineks Die Schutzbefohlenen, der 42. Sitzung des Innenausschusses des Deutschen Bundestages sowie Originalbeiträgen der Schauspieler*innen

Textfassung von Sebastian Nübling, Ludwig Haugk, Julia Pustet

 
In unserem Namen werden von Flucht Betroffene inhaftiert, abgeschoben, kriminalisiert. In unserem Namen baut Europa die Zinnen seiner Festung aus. Sebastian Nüblings Inszenierung befragt anhand der Texte von Aischylos und Jelinek das demokratische Gefüge Berlins: Wer repräsentiert wen?

Unter dem Eindruck des politischen Protests von Geflüchteten in Österreich schrieb Elfriede Jelinek 2013 ihr Stück Die Schutzbefohlenen in Anlehnung an Aischylos‘ Tragödie Die Schutzflehenden. Es entstand ein wütender Text, der eindringlich die tragische Situation Fliehender formuliert: »Wir leben, wir leben. Und vielmehr ist es auch nicht als Leben, nach Verlassen der göttlichen Heimat.«

Sebastian Nübling bringt in seiner chorisch-theatralischen Installation Jelineks Text mit dem antiken Original in Kontakt und stellt sie der politischen Sprache unserer Tage gegenüber. Wer spricht und was geschieht in unserem Namen? Ein vielsprachiges Ensemble trägt diese und weitere Fragen in den demokratischen Raum der alten Singakademie. Täglich. Mit offenem Ausgang.

Eine Produktion des Maxim Gorki Theaters. Aufführungsrechte Die Schutzbefohlenen von Elfriede Jelinek: Rowohlt Theater Verlag, Reinbek bei Hamburg. Aufführungsrechte Die Schutzflehenden von Aischylos in einer Übersetzung von Dietrich Ebener: Drei Masken Verlag GmbH, München. Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes.

Der Monolog von Thomas Wodianka basiert auf einem Text von Stewart Lee.


Team
Musik
Lars Wittershagen
Bühnenbild
Magda Willi
Video
Jesse Jonas Kracht
Kostüme
Ursula Leuenberger
Dramaturgie
Ludwig Haugk
Julia Pustet
Licht
Hans Fründt
Regie
Sebastian Nübling


Besetzung
Maryam Abu Khaled
Ayham Majid Agha
Tamer Arslan
Elmira Bahrami
Vernesa Berbo
Karim Daoud
Marina Frenk
Mateja Meded
Cynthia Micas
Orit Nahmias
Tim Porath
Dimitrij Schaad
Thomas Wodianka
Mehmet Yılmaz
Hasan Taşgın


Pressestimmen

„Ein neues "Fundament der Werte" (Jelinek), das Einwanderung als eine Bereicherung in Wissen und Kultur versteht, ist das Fazit von Nüblings Inszenierung, die nach gut 100 Minuten in offenen Einzelrunden endet, in denen die Ensemblemitglieder noch mal ganz eigene Geschichten erzählen und Utopien für die Zukunft entwerfen.“
 
Der Freitag, Stefan Bock

„Es ist eine emotionale, energiegeladene Inszenierung - im leeren Theatersaal. Auch mit Schauspielern, die selbst Geflohene sind. Jeder redet in seiner Sprache. Es ist nur konsequent, dass das Stück nicht vor, sondern mitten im Publikum - mitten unter uns - stattfindet. Die Zuschauer werden laufend von ihren Plätzen verscheucht, ausruhen soll sich hier niemand.“
3sat

„ „In unserem Namen“ ist appellatives und pädagogisches Theater, spielerisch, das jeden zur Bewegung auffordert, zur Verrückung von Standpunkten.“
Taz, Katrin Bettina Müller