Zucken

 

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Fotos: © Ute Langkafel

 

Da ist eine junge Frau, die im Chat die große Liebe findet, sich ihr anvertraut und bereit ist nach Syrien auszureisen. Als ihr Plan scheitert, packt sie ihren Rucksack voll mit Messern und geht zum nächsten Bahnhof. Oder der junge Mann, von dem verlangt wird sich zu bekennen: Bist du Russe oder bist du Ukrainer? Er flieht zu seinem Freund, vor dem ihn die Eltern gewarnt haben.

»Du erwartest etwas, du erwartest etwas von der Welt und diese Erwartung ist ein Nerv, der zuckt.«

Sasha Marianna Salzmanns neuer Theatertext Zucken erzählt von jungen Menschen, die eine zunehmende Distanz zwischen sich und den gewöhnlichen Verunsicherungen des Alltags empfinden: politische Zweifel, sexuelle Überraschungen und die Unmöglichkeit, den großen, ehrlichen Fragen mit Gleichgültigkeit zu begegnen. Warum begeben sich Menschen, deren Leben gerade erst so richtig beginnt, auf die Suche nach radikalen Alternativen zu dem, was der gesellschaftliche Konsens für sie vorsieht?


Eine Produktion des jungen theater basel und des Maxim Gorki Theater Berlin. Die Arbeit von Sasha Marianna Salzmann wurde gefördert durch die Heinz und Heide Dürr Stiftung. Die Aufführungen in Berlin werden durch prohelvetia unterstützt.

Premiere: 17/März 2017

Von
Sasha Marianna Salzmann

Regie
Sebastian Nübling
Ausstattung
Ursula Leuenberger
Sound
Lukas Stäuble
Dramaturgie
Ludwig Haugk, Uwe Heinrich
Licht
Hans Fründt
Besetzung
Martha Benedict
Yusuf Çelik
Doğan Çoban
Elif Karci
Timo Muttenzer
Helena Simon
Cara Stauffenegger


Pressestimmen

Emotionale Verletzungen und ideologisch-nationalistische Verblendungen greifen auch in diesem Stück von Salzmann ineinander. Eine komplexe, explosive Mischung, und unwillkürlich beginnt man sich nach einer Einordnung zu sehnen. Doch Nübling gibt dem Text vor allem atmosphärische Spannung und den körpersprachlichen Dreh, konzentriert auf 75 Minuten. Und er öffnet ein mediales Experimentierfeld.[…] „Zucken“ ist mit seiner entwaffnenden Energie Jugendtheater auf der Höhe der Zeit, offen für das, was draußen geschieht.
taz

Der Körperkommunikator Sebastian Nübling übersetzt dieses Zucken zwischen der Sehnsucht nach Wert und der Flucht hinter Masken in sein rhythmisch sportliches Kampf-Tanz-Theater. Dass die jungen Laien darin weniger spielen als ganz nah bei sich selbst sind, verstärkt nur dessen Kraft.
Berliner Zeitung

Es ist eine physische Hochenergie-Performance, die die jugendlichen Laiendarstellerinnen und -darsteller der Generation Smartphone zum adäquaten Soundtrack hier eine reichliche Stunde lang auf die Bretter stampfen, turnen, rappen und bauchzucken. Vor allem aber gruppieren sie sich immer wieder zu Aggressionschören, die der Wohlstandsgesellschaft West ihren Konsum- und Kapitalismus-Ekel eins zu eins vor die Füße kotzen.
Tagesspiegel

Es ist die Bewegung und die gebündelte Energie junger Menschen, die „ZUCKEN“ so überwältigend macht. Mehrmals bringt das Stück den Zuschauer selbst zum Zucken und macht die Debatte um Medialisierung und globalisierte Konflikte greifbar. Die gegenläufigen Handlungen der Figuren wirken realistisch, da es selten einfache Antworten auf komplexe Fragen gibt.
Renk Magazin